Virtual Reality – noch immer ein Thema oder schon vergessen?

Eine Zeit lang schien das Thema Virtual Reality in aller Munde zu sein. Die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche wurden für diese Technik angedacht und zum Teil in Form von Prototypen umgesetzt. Inzwischen aber scheint es fast so, als sei der erste Hype vorüber und VR schon wieder in der Versenkung verschwunden. Tatsächlich könnte es sich dabei aber um die berühmte Ruhe vor dem Sturm handeln. Abseits der öffentlichen Bühne wird in den verschiedensten Richtungen weiter gearbeitet. 

Ein weiterer wichtiger Schritt: Die Oculus Rift 2

Das Thema VR ist deutlich älter als gemeinhin angenommen. In theoretischer Form reicht es bis in die Anfänge des 18. Jahrhunderts zurück, als bereits Experimente mit einer frühen Form virtueller Realität durchgeführt wurden. Einen Meilenstein bildete das Konzept „Ultimate Display“ des Harvard Studenten Ivan Sutherland aus dem Jahr 1965. Dieses wird bis heute als inhaltliche Basis der modernen VR Technik gesehen. Doch erst in den letzten Jahren ist die technische Entwicklung so weit, frühere Ideen auch tatsächlich umzusetzen. Hier setzt die Oculus Rift 2 demnächst neue Maßstäbe. Schon ihre Vorgängerin war deutlich näher an einer echten Rundumsicht als die verschiedenen Modelle der Konkurrenz.

Jetzt soll das Sichtfeld von bisher 110 auf 140 Grad erweitert werden und damit ein noch realistischeres Eintauchen in virtuelle Welten ermöglichen. Vor allem aber soll durch Handtracking die Benutzung von Controllern überflüssig werden. Gerade in diesem Bereich sollen bedeutende Fortschritte erzielt worden sein, was die Genauigkeit der Erfassung und Übertragung von Bewegungen betrifft. Benötigt wird daher in Zukunft lediglich ein Headset.

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Der wahre Durchbruch kommt erst noch

Wenn die Oculus Rift 2019 in den Handel kommt ist mit einem ähnlichen Erfolg wie beim Vorgängermodell zu rechnen. Dieser Umstand wird dazu führen, dass auch andere Anbieter die technische Weiterentwicklung ihrer Plattformen voran treiben. Der Markt in Sachen VR dürfte in jedem Fall deutlich weiter wachsen. Neben immer realistischeren Computer Spielen gibt es eine Reihe anderer Anwendungen die den Bedarf an entsprechenden Geräten weiter ankurbeln werden. So dürfte es in der Baubranche zukünftig zum Standard werden, Kunden bereits vor dem ersten Spatenstich durch die bereits fertig erstellten und eingerichteten Gebäude zu führen.

Teure nachträgliche Anpassungen der Planung und Ausführung können auf diese Weise in vielen Fällen vermieden werden. Auch sonst wir in Sachen Design viel Arbeit in den virtuellen Raum verlegt werden, der ein besonders freies Spiel mit Formen und Farben ermöglicht. 

Das virtuelle Casino

Außerdem gibt es ein weiteres großes Einsatzgebiet, in dem es in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Anwendungen von VR geben wird: Die Welt der Online Casinos. Der Markt der virtuellen Glücksspiele im Netz kennt keine Grenzen. Entsprechend viele international operierende Anbieter sind am Geschäft beteiligt. Dank EU weit gültiger Lizenzen geschieht dies inzwischen auch vollkommen legal. Die Unterschiede bei den Gewinnaussichten und Boni sind oft marginal. Entsprechend setzen die einzelnen Casinos verstärkt auf eine Verbesserung des Spielerlebnisses. Hier spielt die dritte Dimension eine immer wichtigere Rolle. Dies gilt vor allem für Spiele wie Roulette oder Virtual Slots, die von der Dynamik einer rollenden Kugel oder rotierender Walzen leben.

Die großen Titel müssen zunehmen

Letztlich hängt der zukünftige Erfolg der VR Technik aber vor allem an der Entwicklung des Spielemarktes. Für viele Plattformen gibt es weiterhin nur eine eingeschränkte Zahl von Spielen. Dies gilt vor allem für die großen und verkaufsträchtigen Titel. Lediglich im zweiten Schritt wurden in letzter Zeit erfolgreiche Spiele zusätzlich für verschiedene VR Plattformen umgesetzt. Einen echten Mehrwert aber hätten Spieler erst dann, wenn es exklusive Neuveröffentlichungen ausschließlich für VR geben würde. Aufgrund des noch begrenzten Marktes ist dies jedoch in naher Zukunft nicht zu erwarten. Allerdings plant Microsoft wohl die Entwicklung eines Budget-Headsets für den breiten Markt. Sollte dieses technisch ausreichend anspruchsvoll ausfallen, könnte es den notwendigen Schwung in den Verkauf bringen.