Waldweg

Das Waldinvestment – eine gute Geldanlage?

Ein moderner Trend, sein Geld gewinnbringend und nachhaltig anzulegen, ist das Waldinvestment. Etwas für die Natur tun und gleichzeitig sein eigenes Vermögen erhöhen? Funktioniert das so einfach?

Die Werbeversprechen sind hoch. Den Wald schützen oder unterstützen und gleichzeitig eine gewinnbringende Rendite erhalten. Holz ist ein wertvoller Rohstoff, den es gilt zu schützen. Unter diesem Aspekt soll das Waldinvestment für alle Seiten positiv sein.

Welche Möglichkeiten bietet das Waldinvestment?

Grundlegend gibt es in diesem Bereich drei unterschiedliche Konzepte. Hierbei geht es nicht in erster Linie um den Baum. Vielmehr handelt es sich hier um eine Investition in den Rohstoff Holz oder auch in die Holzproduktion.

Die Waldaktie

Aktien sind bereits seit vielen Jahrzehnten als Geldanlage bekannt. Je nach Kurs können die Aktionäre einen Gewinn oder Verlust einfahren. Auch bei der Waldaktie handelt es sich um ein Wertpapier.

Der Käufer erwirbt nun Aktien von Unternehmen, die in der Holz- oder Forstwirtschaft beheimatet sind. Hierbei kann es sich um Waldeigentümer, Holzverarbeitungen oder auch um Firmen für die Beschaffung handeln.

Die Suche nach Aktien, die in Verbindung mit einheimischen Wald, stehen ist jedoch vergeblich. An der Börse notiert sind vorrangig Unternehmen, die mit dem amerikanischen oder skandinavischen Wald in Verbindung stehen.

Die Schwankungen auf dem Markt mit diesem Rohstoff hängen stark von der Konjunktur ab. Das liegt darin, dass es sich in den meisten Fällen um verarbeitende Unternehmen handelt. Diese sind stark abhängig von den Zellstoff- und Holzpreisen.

Wald-Direktinvestment

Bei dieser Anlage handelt es sich um eine Pacht oder auch einen Kauf von direktem Forst. Pächter und auch Käufer sind also unmittelbar an dem Gewinn beteiligt. Müssen jedoch bei dem Kauf des Waldstücks einen enorm hohen Einsatz zahlen.

Dieses Waldinvestment ist deutlich stabiler als Aktien. Die Bäume werden erst gefällt, wenn die Zeit reif dafür ist. Das bedeutet, je länger der Baum stehen bleibt, desto höher fällt am Ende auch die Rendite aus.

Es handelt sich hierbei um ein langwieriges Geschäft. Bäume haben eine lange Lebensdauer. Sie wachsen häufig 30 oder auch 40 Jahre bevor sie, zum Beispiel zu einem Holzkoffer verarbeitet werden können. Erst bei der Ernte ist das Geschäft gewinnbringend.

Fällt die Entscheidung für die Anlage auf normale und durchschnittliche Baumarten, dann ist die Rendite deutlich geringer als bei Edelhölzern. Bei diesem Bäumen ist außerdem die Fluktuation viel kleiner.

Waldfonds

Im Gegensatz zu dem Direktinvestment wird bei dieser Art nicht in einzelne Bäume oder Waldabschnitte investiert. Ähnlich wie bei den Aktien geht es in diesem Bereich auch um Unternehmen und Gesellschaften.

Diese Firmen sorgen für das Aufforsten und die Produktion von Holz. Nachhaltig und natürlich wird hier aber nicht gewirtschaftet. In erster Linie geht es den Unternehmen um Gewinn und schnellen Verkauf.

Die Bäume sind schnell wachsende Monokulturen. Auf diese Weise kann aus dem günstigen und einfach Einsatz schnell ein hoher Gewinn geschöpft werden. Nachhaltigkeit und Naturschutz steht bei diesem Modell nicht an erster Stelle.

Wie hoch sind die Chancen und Risiken im Waldinvestment?

Holz ist ein Rohstoff, der sich vielen Jahrtausenden benutzt wird. Aktuell erlebt diese Branche wieder einen leichten Aufwärtstrend. Es gibt viele Bereiche, in denen das Material eingesetzt werden.

Das beginnt bereits bei Kinderspielzeug, zieht sich über Gartenmöbel und endet bei einem Vintage Koffer. Im Bereich der Nachhaltigkeit ist Holz eines der wichtigsten Grundsteine, die wir zur Verfügung haben.

Genau das nutzen viele Unternehmer für die Werbung. Investition, die nicht nur nachhaltig und gewinnbringend ist. Doch genau dieser Werbeslogan trifft die Form des Waldinvestments in den meisten Situationen nicht.

Hier wird mit Monokulturen gearbeitet. Die Unternehmen sind auf Gewinn aus, denn nur auf diesem Wege können sie sich am Markt behaupten und langfristig bestehen. Das funktioniert nur über günstiges Anbauen und schnelles Ernten.

Ein weiterer Faktor, der bei dieser Art der Anlage nicht bedacht wird, sind die Tiere. Durch das schnelle Aufforsten und Abholzen, schwinden wichtige Lebensräume. Die Tiere werden verdrängt und ein Ungleichgewicht im Wald entsteht.

Geduld und ein langer Atem in Verbindung mit seriösen Anbietern könnte in 30 bis 40 Jahren einen Gewinn ausschütten. Die Chancen sind also vorhanden und die Risiken absehbar. Jedoch ist diese Art der Geldanlage in den wenigsten Fällen lohnenswert und nachhaltig.

Einen seriösen Anbieter erkennen

Ein erstes Anzeichen für einen seriösen Anbieter sind die Fakten. Diese Unternehmen stellen nicht nur die schönen Seiten vor, sondern informieren auch über mögliche Risiken und negative Seiten.

Es ist wichtig, sich über die Plantage und das Holz bereits im Vorfeld ausgiebig zu informieren. Die Plantage sollte sich nicht in einem Gebiet befinden, welches anfällig für Naturkatastrophen oder Schädlinge ist.

Das Land, in dem der Wald steht, sollte politisch fest verankert sein. Unruhen im Land oder eine schlechte Politik bieten keine Sicherheit für eine Investition. Außerdem sollten gewisse ökologische Standards vorhanden sein.

Über Grundbucheinträge, Steuernummern oder ähnliche Faktoren kann das Unternehmen im Vorfeld überprüft werden. Verdächtigt ist es, wenn rechtliche Angaben fehlen oder die Firma unterschiedliche Angaben macht.

Firmen und Unternehmen, die von Anfang an mit offenen Karten spielen und keine Scheu haben, die Zahlen offenzulegen, haben in der Regel auch nichts zu verbergen. Jedoch ist hier ein hohes Maß an Vorsicht geboten.

Viele Betrüger sind im Bereich der Geldanlagen anzutreffen. Es ist wichtig, sich hier nicht alleine auf sein Bauchgefühl zu erlassen. Es handelt sich hier um Kapital, welches gewinnbringend angelegt werden soll. Vorsicht und Recherchen sind daher sehr wichtig.