Was für viele ein großer Traum ist und nach Paradies pur klingt, stellte sich für das Paar Adrian und Nina Hoffmann unter anderem als kleiner Albtraum heraus. Sie ließen sich auf einer unbewohnten, einsamen Insel in der Südsee aussetzen. Ohne Strom, ohne Handy, ohne Unterstützung… Klingt nach Abenteuer, oder? Das war es auch! Wir erzählen euch die Geschichte des Paares und was die beiden innerhalb eines Jahres alles erlebt haben.
Ausgesetzt in der Wildnis – Warum macht man so etwas?
„Es war die Sehnsucht nach einem Leben ohne Verpflichtungen“, so Nina. Seitdem sie vor über 10 Jahren ihren ersten Fidschi Urlaub gemacht hatte, war sie in die Südsee verliebt und wusste, dass sie hier einmal für längere Zeit leben möchte. Die beiden sind nicht anspruchsvoll, sie wollten nur eines, nämlich, dass die Insel abgelegen ist und somit möglichst schwer zu erreichen.
Wie kommt man zu einer einsamen Insel?
Natürlich kann man sich nicht einfach auf eine Insel begeben uns sich dort für ein Jahr niederlassen, das war auch den beiden bewusst. Über hundert Ecken und durch Bekannte, erfuhren sie anschließend von dem kleinen Eiland im Königreich Tonga. Sie machten sich auf die Suche nach dem Besitzer, einen Amerikaner, der in Hawaii lebte und zu ihrem Erstaunen einwilligte, ihnen die Insel für eine Weile zu überlassen. Nach langem Überlegen haben sich Adrian und Nina nun entschlossen, ihren jahrelang gehegten Traum, endlich in die Tat umzusetzen und sich endlich mitten in der Südsee auf einer einsamen Insel aussetzen zu lassen. Mit dem Segen des Besitzers und den gekündigten Jobs in Deutschland, konnte das Abenteuer offiziell beginnen.
Ausgesetzt in der Wildnis
1000 Meter lang und nur knapp 300 Meter breit, das war von jetzt an das neue Zuhause der beiden. Die nächste bewohnte Insel lag 2 Schifftage weit entfernt, sollte einmal etwas passieren, so würde es für die beiden schwer werden an ärztliche Hilfe oder an lebenswichtige Utensilien zu kommen… Jetzt standen sie da, allein auf der Insel, weit und breit nur Dschungel und Meer. Der einzige Begleiter den sie noch dabei hatten, war ihr Hund Sunday.
Wie lebt es sich auf einer einsamen Insel?
Auf der Insel gab es nichts außer einer kleinen Holzhütte, in der sie unterkamen. Alles andere musste mitgebracht werden. Mit massenweise Kartoffeln, Nudeln, Konserven und ein paar Hühnern für die Zucht, hatten sie Proviant für knapp ein halbes Jahr. Trinken mussten sie über Tanks aufgefangenes Regenwasser. Sie legten einen Garten an und züchteten sich Gemüse, Obst, Kokosnüsse und Bananen. Den Fisch holten sie fangfrisch aus dem Wasser und bereiteten ihn anschließend zu. Abends verbrachten die beiden meistens entspannte Stunden am Lagerfeuer und bewunderten den traumhaften Sonnenuntergang vor direkt vor ihrer Nase. Das klingt alles nach Paradies pur! Doch leider war das nicht immer so…
Todesängste im Paradies…
Denn das Paradies hat auch eine dunkle Seite. So berichteten Adrian und Nina, dass es ganz und gar kein Zuckerschlecken war ständigen Gefahren ausgesetzt zu sein und immer mit einer Ungewissheit leben zu müssen. So erwischte beispielsweise einmal ein riesiger Zyklon die Insel und die Auswanderer zitterten in der kleinen Holzhütte vor Angst, da sie den Mächten der Natur quasi schutzlos ausgeliefert waren. Die Geräusche waren so laut, dass sie dachten ihr Haus würde gleich weggerissen und verwüstet. Draußen knickten etliche Palmen um und auch ihre Hütte machte keinen wirklich stabilen Eindruck mehr. Stunden vergingen bis das Unwetter endlich nachließ und sich die Lage endlich beruhigte. Zum Glück konnten die beiden diese Katastrophe unbeschadet überstehen!
Doch das war bei Weitem nicht die einzige Gefahr auf der Insel. So kam es auch des Öfteren zu Seebeben oder meterhohen, tsunamiartigen Wellen, welche bis vor die Haustür kamen. Einmal zog sich Adrian eine schwere Eiterbeulen-Infektion zu, an der er fast gestorben wäre und nur durch eine Medikamentenlieferung von außerhalb gerettet werden konnte. Doch es wurde noch gefährlicher…
Gefährlicher Besuch
Eines schönen Tages, als die beiden in aller Seelenruhe vor ihrem Haus entspannten, kamen plötzlich 40 Männer auf die Insel, welche gleich für mehrere Wochen bleiben wollten. Es waren illegale Fischer die Seegurken für den chinesischen Markt sammeln wollten. Ihr Lager hatten sie direkt neben der Hütte der Abenteurer aufgeschlagen, berichteten Adrian und Nina. Ständig wurden die Beiden von den Fischern angestarrt, vor allem Nina, da sie die einzige Frau auf der Insel war. Die Beiden hatten Todesängste und machten nachts kein Auge mehr zu. Adrian schlief später nur noch mit einer Machete in der Hand…
An diesem Punkt wollten die Beiden aufgeben und abreisen, da es so nicht weitergehen konnte. In letzter Hoffnung kontaktierte Adrian das deutsche Honorarkonsulat auf Tonga und bat dieses um Hilfe. Und tatsächlich bekamen sie diese! Drei Tage später kam ein großes Militärschiff und mit Maschinengewehren ausgerüstete Soldaten stürmten die Insel. Die Fischer wurden jedoch zuvor vorgewarnt und waren bereits geflüchtet.
Eine Insel nur für uns
Das waren längst noch nicht alle Abenteuer, die Adrian und Nina auf der Südsee-Insel erlebt hatten. Es passierte dermaßen viel und auch Einzigartiges, dass sich die beiden entschlossen ein Buch über ihr Abenteuer zu schreiben. In „Eine Insel nur für uns“ berichten die Abenteurer über ihre Erlebnisse auf dem Eiland. Wir haben das Buch quasi verschlungen und waren fasziniert, aber teils auch etwas schockiert über die Vorfälle auf der Insel. Das Buch ist eine absolute Empfehlung und kann jedem nur ans Herz gelegt werden!
Wir sind jedenfalls gespannt ob es in Zukunft ein weiteres Abenteuer der beiden geben wird und wünschen dem abenteuerlustigen Paar viel Glück für ihre Zukunft.
Mal ganz ehrlich?! Wer träumt nicht von einer derartigen Aktion, setzt es aber niemals um?